Im Reichenhaller Tagblatt vom 4.7.2011 berichtete Barbara Titze:

 

Gut gelaunte Improvisation in Bayerisch und Englisch

 

Die „Black Bottom Skiffle Group“ verbreitet im Magazin 4

beste Stimmung mit Waschbrett und Banjo

 

BAD REICHENHALL – Die Konkurrenz durch den Auftakt des Stadtfestes am Freitagabend war groß, dennoch fanden sich genügend Fans und Neugierige zum Konzert der „Black Bottom Skiffle Group“ im Magazin 4 ein. Das Durchschnittsalter der Bandmitglieder schien der Reichenhaller Altersstruktur recht gut angepasst, der Bassist Frank Gröschl ist mit seinen 40 Jahren der Jungspund der Truppe und exakt so alt wie die Band selber.

In bierseliger Stimmung entstand 1970 in einem Biergarten in München die Idee zur „Skiffle-Musik“, zur unkonventionellen Interpretation von Musik auf fantasiereich improvisierten Instrumenten, wie zum Beispiel dem Waschbrett, das Wolfgang Umkehrer hervorragend und mit unermüdlichem Eifer zu spielen versteht. Hansjörg Rossa ist der Chef der Gruppe, er schreibt die Texte zur Country-, Bluegrass- und Skifflemusik sowie zu eigenen Stücken. Mal bayerisch, mal englisch kommen auch Ausflüge in das Rockabilly der sechziger Jahre oder Jazz vor, Boogie wechselt mit Zwiefachem ab,sie singen „Lieder aus dem Zyklus fremder Völker“ genauso wie Johnny Cashs berühmten „Ring of fire“ auf Bayerisch: „I und der Niedermeier“.

Ihr Anliegen im Magazin 4 war es, „konzertant“ aufzutreten, „normalerweise spielen wir immer drauflos“. Und drauflos spielten sie auch an diesem Abend, es kam schon mal vor, dass die Instrumente bereits erklangen, ehe man sich über den zu spielenden Titel einig war, oder dass die etwas ratlose Frage kam: „Wie geht das?“, was aber die Spielfreude der Gruppe und die ausgelassene Stimmung des Publikums nur steigerte. Wolfgang Göhringer hatte immer ein paar witzige Bemerkungen auf Lager und spielte zwischendurch hin und wieder mal ein paar gekonnte Takte Solo auf seiner Leadgitarre, und Wolfgang Barthmann überzeugte auf seinem Banjo. Scheinbar mit stoischer Ruhe stand er da, nur die Finger glitten über das Instrument, aber was er da spielte, war mitreißend. Sein Freddy Quinn nachempfundener Song „Seemann, lass das Träumen“ mit anschließender rockiger Einlage und unnachahmlichen Hüftschwung bekam ebenso begeisterten Applaus wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Ruby“ oder „Kansas City“.

Bei „Blue moon of Kentucky“ kamen den Musikern selber fast die Tränen, mexikanische Töne ließen auf einmal südamerikanisches Begeisterungsjaulen à la „Speedy Gonzales“ erklingen und trotz des Abschlussliedes „Bye , bye, love“ war klar, dass man die gut gelaunten Musiker ohne Zugaben nicht gehen lassen würde.

Die „Black Bottoms“ waren das erste Mal in Bad Reichenhall. Bleibt zu hoffen, dass sie nach dem fröhlichen Abend im Magazin 4 wiederkommen.